Integrative Chinesische Medizin

Die Integrative Chinesische Medizin verknüpft die Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin mit ergänzenden Therapieformen. Dabei steht sie nicht in Konkurrenz zur westlichen Medizin, sondern kann als Komplementärmedizin bezeichnet werden, bei der sich zwei Methoden ergänzen.
Viele Funktions- und Befindlichkeitsstörungen, die von der westlichen Medizin nicht weiter diagnostisch eingeordnet werden können, lassen sich mit der Klassifikation der chinesischen Medizin erklären, einordnen und erfolgreich behandeln. Dadurch eröffnet die chinesische Medizin ausgezeichnete Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen und Störungen, die von der westlichen Medizin oft nur unzureichend therapierbar sind.


Diagnose

Die Diagnosestellung erfolgt in mehreren Schritten, beginnend mit einem ausführlichen Gespräch mit zahlreichen in die Tiefe gehenden Fragen. Darüber hinaus werden folgende Untersuchungen angestellt:

  • Zungendignostik
  • Pulsdiagnostik
  • Betrachtung des Patienten
  • Die acht Leitkriterien – Ba Gang
  • Mikrobiom Stuhltest
  • Speicheltest zur Hormonanalyse


Indikationen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine umfangreiche Liste von Indikationen ausgegeben, bei denen die positive Wirkung der Akupunktur nachgewiesen wurde: Im Folgenden finden Sie eine verkürzte Version dieser Liste:

Atemwegserkrankungen
  • Akute und chronische Bronchitis
  • Asthma
  • Bronchiale Chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)
  • Heuschnupfen (Allergische Rhinitis)
  • Infektanfälligkeit
Gastroinestinale Erkrankungen
  • Magenschleimhautentzündungen, akute und chronische Gastritis
  • Reizdarm (Colon irritabile)
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Chronisches Ulcus duodeni/ventriculi
  • Durchfälle, unspezifische (Diarrhoe)
Neurologische und orthopädische Erkrankungen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Trigeminusneuralgie
  • Paresen nach Schlaganfall, Facialisparese
  • Morbus Meniere
  • Arthrosen/Arthritis
  • Schulter-Arm-Syndrom, Tennisellbogen
  • Ischialgie, Lumbalgie
Erkrankungen der Sinnesorgane
  • Hörsturz
  • Ohrgeräusch (Tinnitus)
Gynäkologische Erkrankungen
  • Schwangerschaftsbeschwerden
  • Geburtsvorbereitung
  • Menstruationsstörungen
  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Unfruchtbarkeit
  • Wechseljahrsbedingte Störungen (klimakterisches Syndrom)
  • Zyklusstörungen
Hauterkrankungen
  • Neurodermitis
  • Psoriasis
  • Ekzeme
  • Narbenbehandlung
  • Akne
  • Gefäßerkrankungen
  • Hierzu haben wir auch eine Kooperation mit Dr. med. E. Schwitalle – Praxis Hautsache https://www.dr-evi-schwitalle.com/
Stresserkrankungen
  • Allgemeine Reizbarkeit
  • Erschöpfungszustände
  • Nervosität
  • Psychosomatische Krankheiten
  • Schlafstörungen
Besondere Indikationen
  • Anti-Aging
  • Faltenbehandlung
  • Gesundheitsvorsorge-Prävention
  • Raucherentwöhnung


Therapien

In unserer Praxis wenden wir folgende Therapien an:

Akupunktur

Das Prinzip der Akupunktur beruht auf der Reizung von genau festgelegten Punkten auf der Haut mittels Akupunkturnadeln. Die Stimulation dieser Punkte vermag den Fluss der Energie (chin.: Qi) zu beeinflussen. Wir arbeiten meist mit der klassischen Körperakupunktur, wenden jedoch auch die Ohrakupunktur und die YNSA (Yamamoto New Scalp Acupunkture) als eigenständige Therapieformen an.

Der Akupunkturtherapeut berücksichtigt die Zusammenhänge zwischen der Natur und dem kranken Menschen. Die Akupunkturbehandlung wirkt hierbei:

  • ausgleichend: Füllezustände werden ausgeleitet, Leerezustände aufgefüllt
  • harmonisierend: Die Harmonie zwischen Geist und Körper und seinem Umfeld wird wiederhergestellt
  • präventiv: Der Körper wird widerstandsfähiger gegen schädigende Einflüsse
  • schmerzlindernd: Beseitigung von Energieblockaden und dadurch Wiederherstellung des freien Flusses von Qi (Energie)

Die Akupunkturbehandlung erfolgt täglich oder ein- bis zweimal pro Woche. Eine Sitzung dauert ca. 30 bis 45 Minuten. In der Regel besteht eine Behandlungsserie aus 10 bis 12 Sitzungen. Je nach Schwere der Erkrankung und des Verlaufs der Genesung wird die Behandlungsserie wiederholt.



Chinesische Arzneitherapie / Kräuterheilkunde

Verordnung von Rezepturen, meist aus Pflanzen oder Pflanzenteilen. Hieraus wird eine Abkochung hergestellt, vergleichbar einem Tee. Die Chinesische Arzneitherapie bewirkt dadurch die Heilung verschiedener Erkrankungen von innen heraus.



Chinesische Diätetik / Ernährungslehre

Aus dem Wissen um den großen Einfluss der Ernährung auf die menschliche Gesundheit wird für jeden Patienten entsprechend seiner Erkrankung ein Ernährungsplan aufgestellt. Der Patient kann dadurch den Heilungsprozess in vielen Fällen spürbar unterstützen.



Moxibustion

Erwärmung der Akupunkturnadel oder der Akupunkturpunkte mit hochwertigem Beifußkraut.



Schröpfen

Das Schröpfen ist eine spezielle Art der Reiztherapie und gehört zu den Ausleitverfahren. Dabei wird durch das Aufsetzen von Schröpfgläsern auf die Haut in einem begrenzten Bereich ein Unterdruck erzeugt, wodurch Blockaden gelöst werden können.



Gua Sha

Eine spezielle Massage, bei der mit einem abgerundeten Instrument über ein eingeöltes Hautareal geschabt wird. Diese Technik wird insbesondere bei Muskelverspannungen angewandt, um die Durchblutung in diesem Bereich anzuregen. Es entstehen lokale Rötungen und punktförmige Einblutungen in die Haut. Meist empfindet der Patient direkt nach der Behandlung eine Erleichterung, da Qi und Blut wieder fließen können.



Aku-Taping

Hierbei klebt der Therapeut dehnbare Tape-Verbände auf bestimmte Hautareale. Dabei werden diagnostische und therapeutische Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin berücksichtigt. Die Anlage eines Tapes ist insbesondere bei akuten und chronischen Schmerzzuständen indiziert, wird aber auch zur Verbesserung der Durchblutung, Stärkung von Organen und des Immunsystems angewandt.



Kleine Neuraltherapie

Bei dieser Therapie wird ein Lokalanästhetikum oder ein homöopathisches Arzneimittel in Akupunkturpunkte, Triggerpunkte oder Schmerzpunkte gespritzt. Dadurch kommt es zu einer Entspannung der Muskulatur. Wir wenden diese Therapie daher häufig bei akuten und chronischen Schmerzzuständen an.



Bioidentische Hormontherapie

Bioidentisch bedeutet, dass diese Hormone in ihrer biochemischen Struktur genauso aufgebaut sind, wie sie vom menschlichen Körper selber hergestellt werden. Es gibt Situationen im Leben (z. Bsp. Stress, Wechseljahre, chronische Krankheiten, unerfüllter Schwangerschaftswunsch), in denen es sinnvoll ist, einen Speichelhormontest durchzuführen und gegebenenfalls den Körper mit Bioidentischen Hormonen zu unterstützen.



Analyse der Darmflora / das Mikrobiom

Das Mikrobiom ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen im menschlichen Körper. Die Darmflora mit besonders vielen unterschiedlichen Bakterien spielt dabei eine herausragende Rolle. Studien belegen, dass die Darmflora Einfluss auf viele Abläufe im Körper hat, zum Beispiel die Immunreaktion oder die Psyche.

Die Darmflora wird anhand einer Stuhlprobe analysiert. Folgende Krankheiten können bei einer gestörten Darmflora vorkommen:

  • Verdauungsstörung (Blähungen, Durchfälle, Verstopfungen)
  • Reizdarm-Syndrom
  • Allergien
  • Infektanfälligkeit
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Arteriosklerose
  • Erkrankungen des Gehirns (Demenz)
  • Depression
  • Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis)
  • Vitamin- und Mineralstoffmangel